SEGEN & HERAUSFORDERUNGEN

In unserem letzten Newsletter haben wir euch einen Einblick in die teils sehr schwierigen Situationen von vielen Familien hier gegeben. 

Die Ursachen, warum einige Menschen hier in Kambodscha immer noch unter sehr herausfordernden Bedingungen leben müssen und warum manche in moderner Sklaverei enden, sind sehr vielschichtig.

Es geht vor allen Dingen um Bildungsmangel, Armut und fehlende Systeme, um diese Menschen aufzufangen und zu schützen. Die Regierung hat teilweise einzelne Programme und setzt hier und da schon Einiges um, doch gibt es immer noch viele Gebiete in Kambodscha, wo die Menschen wenig Unterstützung erfahren.
Unser Programm findet genau in diesen Gegenden statt und wir geben uns die größte Mühe, auf alle Faktoren einzugehen.

In diesem Newsletter wollen wir euch einen Überblick geben, wie unser derzeitiger Alltag in den Communities aussieht.

MONTAG - BÜROTAG IN SIEM REAP

  • Teambesprechungen und Team Weiterbildungen

  • Evaluierung der Situation der Dörfer und einzelner Familien -> Programme entwickeln

  • Vorbereiten sämtlicher Materialien für die Dorfbesuche

  • Administration der Organisation mit allem, was dazugehört, z.B. Steuer, Regierungsberichte schreiben, Netzwerkarbeit, u.v.m.

DIENSTAG - SCHWIMMENDES DORF & BÜROTAG

  • Familien leben in Hausbooten aus einfachsten Materialien

  • Menschen leben vom See, der immer weniger Fisch hergibt

  • Ausgeprägte Armut und sehr herausfordernde Lebensbedingungen durch schlechtes Wasser und mangelnde Perspektive

  • Berichte von Sexhandel mit Kindern

  • 30km Hin- und Rückfahrt; Wöchentlich oder zweiwöchentlich Besuche

  • Hausbesuche und Unterstützung einzelner Familien

  • Einzelne Wasserversorgungsprojekte, wie Brunnenbohrungen

  • Gruppentreffen in größeren Abständen

MITTWOCH - WEIT ENTFERNTES BAUERNDORF

  • Abgeschiedenes Dorf mit wenig Infrastruktur

  • Hohe häusliche Gewalt, Alkoholmissbrauch, sexueller Missbrauch

  • Verbreitete Armut und sehr niedriger Bildungsstand

  • 150 km Hin- und Rückfahrt

  • Präventionsunterricht mit durchschnittlich 120 Grundschülern

  • Training mit den Lehrern

  • Hausbesuche und Unterstützung einzelner Familien

  • Gruppentreffen in größeren Abständen

DONNERSTAG - COMMUNITY MIT ZIEGELEIEN

  • 2 Dörfer mit mehreren Ziegelfabriken, welche in Kambodscha mitunter für schlechte Arbeitsbedingungen, Schuldknechtschaft und Kinderarbeit bekannt sind

  • Viele Familien leben auf dem Fabrikgelände

  • Verbreitete Armut auch außerhalb der Fabriken

  • 100 km Hin- und Rückfahrt

  • Präventionsunterricht mit durchschnittlich 180 Grundschülern

  • Training mit den Lehrern

  • Hausbesuche und Unterstützung einzelner Familien

  • Familienbesuche in 2 Ziegelfabriken und Gruppenarbeit

FREITAG - DORF MIT HOHER MIGRATION NACH THAILAND

  • Viele Haushalte, in denen Familienmitglieder teilweise illegal in Thailand oder anderen Ländern arbeiten und manche Menschen in verschiedenen Formen ausgebeutet werden  

  • manchmal sind beide Elternteile weg, Kinder leben mit den Großeltern

  • Wenig Perspektive in dieser Gegend

  • 50km Hin- und Rückfahrt

  • Präventionsunterricht mit durchschnittlich 210 Grundschülern

  • Training mit den Lehrern

  • Hausbesuche und Unterstützung einzelner Familien

Manche Arbeiten, wie beispielsweise der Präventionsunterricht in den Schulen, sind in jedem Dorf nahezu identisch. Doch gerade die Community- und Familienarbeit ist sehr individuell und zeitaufwendig. Besonders den Familienbereich wollen wir in diesem Jahr ausbauen und noch mehr auf die individuellen Nöte der Familien eingehen. 

Dabei sind uns besonders diese 4 Punkte wichtig:
1. Die Kinder der Familien sollen ungehinderten Zugang zu Bildung haben.
2. Akute Notstände sollen gelindert werden.
3. Unterstützung und Training hin zu einer sicheren, unabhängigen und stabilen Lage.
4. Vermittlung christlicher Werte und das Angebot für Seelsorge und Gebet

An dieser Stelle möchten wir gern mit euch ein erfolgreiches Erlebnis teilen was unser Team im Dorf erlebt hat.

In dem Dorf, das wir immer Mittwochs besuchen, haben wir von einer Familie gehört, in der der Vater seine Frau und seinen ältesten Sohn immer dann stark verprügelt, wenn er getrunken hat.
Die Familie hat wenig Geld und der älteste Sohn versuchte schon illegal nach Arbeit in Thailand zu suchen

Also fingen wir an, für diese Familie zu beten und zu überlegen, wie wir helfen können.
Beim nächsten Besuch in dem Dorf kam die Frau von selbst auf unser Team zu und lud ihr schweres Leid bei ihnen ab. Sie erzählte Keany, dass sie den Entschluss gefasst hatte, sich das Leben zu nehmen. Doch etwas hielt sie davon ab. 

So konnten wir ihr von unserem Gebet für sie und von Jesus berichten und ermutigen sie auch selbst zu beten. Natürlich boten wir ihr unsere Hilfe an, doch sie hatte große Angst, was passieren würde.
Ihr größter Wunsch war aber, dass ihr 16 jähriger Sohn eine Ausbildungsstelle oder eine Arbeit in Siem Reap finden könnte, damit er weg von zu Hause, weg von seinem Vater und in Sicherheit ist. 

So konnten wir den Sohn an eine sehr gute Arbeits- und Ausbildungsstelle vermitteln, wo er auch verschiedene Fertigkeiten lernen kann und Ausbildungsgeld erhält. 
Bei einem der nächsten Besuche in dem Dorf trafen wir die Frau wieder. Sie sah ganz verändert aus und erzählte uns, dass sie so glücklich sei. Ihrem Sohn geht es wirklich gut und selbst ihr Mann hat sich gebessert.

Es ist noch ein weiter Weg, bis die eigentlichen Ursachen der Probleme der Familie angepackt sind. Doch dafür braucht es Zeit, Fleiß und Gebet. Dennoch ist es schon jetzt eine Erfolgsgeschichte, an der auch ihr teilhabt. Denn durch eure finanzielle Unterstützung kann unser Team in die Dörfer fahren, um den wertvollen Dienst zu leisten und durch eure Gebete können Wunder bewirkt werden, wo wir machtlos sind.

Natürlich ist unsere Arbeit noch deutlich vielschichtiger, doch alles zu erklären, würde den Rahmen sprengen. 

Auch, dass wir das alles finanzieren können, ist nicht immer gewiss. Für dieses Jahr hoffen wir besonders in den Bereichen Bildungsarbeit, Familienarbeit und gemeinnützige Projekte noch stärker zu werden. Darunter fallen beispielsweise die Schulpakete, die gesunden Snacks für die Schüler und Schülerinnen, die Familienbesuche, die Unterstützung in finanzielle Unabhängigkeit, Brunnenbohrungen und der Ausbau von notwendiger Infrastruktur. 

Für diese Arbeit in den Dörfern planen wir ein Budget von knapp $90.000 in diesem Jahr. 
Wir arbeiten sehr hart an der Umsetzung all unserer Pläne für die Dörfer. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind sehr engagiert und wachsen über sich hinaus. Auch das wollen wir wertschätzen und wären gern in der Lage, ihre Löhne anzupassen. 

Wenn wir all unsere Kosten und Pläne unseres Einsatzes in Kambodscha und die bisherigen Spenden auf das Jahr hochrechnen, zeigt sich eine Lücke von ca. $50.000.
Für uns ist das eine große Summe – doch wir verlieren weder den Mut noch den Glauben. Wir hoffen, beten und vertrauen darauf, dass Gott uns mit allem versorgt, was wir für die Arbeit benötigen.

Wenn dich unsere Arbeit bewegt und du uns unterstützen möchtest, kannst du folgendes ganz konkret tun:

🙏🏽 BETE für unsere tägliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Kambodscha.

📢 TEILE unsere Mission im Kampf gegen Ausbeutung mit Menschen in deinem Umfeld. Hilf uns, dass noch mehr Menschen von unserer Arbeit erfahren.

♥️ UNTERSTÜTZE uns finanziell. Jede Spende hilft. Regelmäßige Spenden geben uns Planungssicherheit und auch einmalige Spenden führen uns näher ans Ziel.

Werde Teil dieser Mission!

Wir DANKEN all denen von Herzen, die uns schon unterstützt haben oder noch dabei sind.
Durch euch sind wir so weit gekommen! Vielen herzlichen Dank

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EXTREMSITUATIONEN. ZWISCHEN REGEN- UND TROCKENZEIT